„Wir haben keine Zeit zu verlieren, denn die Situation entwickelt sich zu einer Sackgasse“, erklärte die HDP und rief jede_n zur Solidarität mit Farqîn (Silvan) auf, um dem Frieden und der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.
Der Vorstand der Demokratischen Partei der Völker (HDP) veröffentlichte eine Stellungnahme, die zur sofortigen Solidarität mit Farqîn im Bezirk Amed aufruft, wo seit den frühen Morgenstunden ein schwerer Militäreinsatz gegen die Zivilbevölkerung im Gange ist. Über Farqîn herrscht außerdem seit über neun Tagen eine Ausgangssperre.
Die anhaltende Repression der türkischen Sicherheitskräfte in Farqîn dauert seit fast zwei Monaten an, sagte die HDP, die jetzige Ausgangssperre ist mittlerweile die Sechste, die in diesem Bezirk in letzter Zeit gewaltsam durchgesetzt wurde. Die HDP fordert eine verschärfte Aufmerksamkeit bezüglich der Berichterstattungen zu Todesopfern infolge der momentanen Angriffe, die sowohl vom Boden, als auch aus der Luft geführt werden.
In Anbetracht der enormen Zerstörung von Häusern, Läden und Werkstätten und sämtlicher Möglichkeiten der Kommunikation durch die militärische Offensive, erklärte die HDP , dass in der Offensive Scharfschützen, Spezialkräfte, Polizeieinheiten, Soldaten, Hubschrauber, gepanzerte Fahrzeuge, Artillerie, und Panzer eingesetzt werden, die von erhöhten Positionen in der Umgebung aus feuern.
Die HDP betont, dass die Grausamkeit und Gewalt des Staates in der Region zunehmen und dass die Parteiabgeordneten im Bezirk unter wachsender Gefahr stehen.
Weiterhin äußerte die HDP, dass die militärische Offensive sich gegen die Menschen richtet, die ihren Willen schützen, ihre Rechte verteidigen und die für ihr legitimes Recht auf Selbstverwaltung, für Freiheit und Gleichheit kämpfen. „Die demokratischen Forderungen der Menschen können nicht durch Panzer und Bombardierungen unterdrückt werden. Die Offensive in Farqîn und anderen kurdischen Städten ist kein Kampf gegen den Terrorismus, sondern ein Angriff mit dem Ziel, die Menschen einzuschüchtern und zu unterdrücken.“.
Das Schweigen in der westlichen Türkei ist als wohlwollendes Absegnen zu beschreiben, erklärte die HDP, dass die Menschen der Türkei stumm und taub gegenüber den Hilferufen aus Farqîn und all den anderen Dörfern, Straßen und Städten in der kurdischen Region verharren. Die HDP unterstrich, dass es jeden Tag schwieriger und gleichzeitig wichtiger wird gemeinsam nach Frieden und der Geschwisterlichkeit der Völker aufzurufen.
Der Vorstand der HDP fordert weiterhin alle Völker, demokratischen Kräfte, NGOs und politischen Parteien in der Türkei dazu auf, verantwortungsbewusst und gemeinsam einen Weg aus der aktuellen Situation zu finden und warnte gleichzeitig, dass es sonst in einer riesigen Katastrophe enden wird.
„Wir haben keine Zeit zu verlieren, denn die Situation entwickelt sich zu einer Sackgasse“, erklärte die HDP und rief jede_n zur Solidarität mit Farqîn auf, um dem Frieden und der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.
Der Vorstand der Demokratischen Partei der Völker beendete seine Erklärung mit einem Appell an die Regierung, die militärische Offensive unverzüglich zu stoppen, den Willen des kurdischen Volkes zu respektieren und die Probleme auf der Grundlage der Diplomatie zu regeln.
ANF, 11.11.2015, ISKU