BEHDÎNAN – Guerillaeinheit führte eine breit geführte Operation gegen Stellungen der türkischen Armee auf dem Berg Elîşêr. Die Guerillaeinheit bestand aus vier Gruppen, die sich aus verschiedenen Richtungen bei Nebel den türkischen Stellungen nährten. Bei dem Überraschungsangriff konnten drei türkische Stellungen zerstört werden. 36 türkische Soldaten starben bei dem Angriff. Ein Großteil der Waffen konnte gesichert werden.
Guerillas die an der Aktion beteiligt waren sprachen über das Ziel der Operation, wie die Guerilla sie plante, über die Moral der Einheiten und den Erfolg der Guerilla.
‚WIR KÄMPFEN BIS ZUM LETZTEN TROPFEN BLUT‘
Şervan Zagros: „Der türkische Staat führte seit Monaten überall Militäroperationen, auch im Grenzgebiet. Natürlich führte die Guerilla weiter Aktion gegen die Armee durch und bewies einen enormen Widerstand, um diese Operationen zu zerschlagen. Vielen ist bekannt, dass im Oktober auch eine Militäroperation auf dem Berg Elîşêr statt fand. Die Armee ging davon aus den Berg mit einer Operation einfach besetzen zu können, aber mit der nun durchgeführten Operation der Guerilla, sehen sie, wie falsch sie lagen. Alles, von Munition bis Logistik, wurde von uns fein säuberlich geplant und vorbereitet. Die Aktion wurde aus vier Richtungen geführt und zusätzlich an einem kalten und stürmischen Tag, dennoch hatte keine*r von uns Bedenken. Ganz im Gegenteil, wir alle hatten die beste Moral bis zur letzten Minute. Wir haben uns geschworen bis zum letzten Tropfen Blut zu kämpfen und nicht zu stoppen, bis wir den Berg aus den Händen des Feindes befreit haben. Mit diesem Versprechen zogen wir gegen den Feind.
‚WIR BEFREITEN DEN BERG MIT DEM GEIST DES APOISMUS‘
Eine Guerillaaktion am helllichten Tag und während dichtem Nebel hat den Feind vollkommen überrascht. Der Feind hat mit so etwas nicht gerechnet. Die Soldaten reagierten anfangs noch sehr gelassen, merkten jedoch schnell, dass sie uns nicht einfach abwehren können. Sie begriffen, dass die Guerilla den Berg Elîşêr nicht einfach preisgibt, sondern ihn für die Soldaten zu deren Hölle machen wird, bis alle Märtyrer*innen gerecht sind. Auch in diesem Fall versucht der türkische Staat den wahren Hergang zu verheimlichen. Wir waren dort. Wir sahen mit eigenen Augen, wie die Soldaten ohne ihre technischen Vorteile einfach zusammenbrachen. Sie haben keine Chance gegen die Guerilla. Nichts kann die Guerilla und den Geist des Apoismus aufhalten. Sämtliche Freund*innen für die Operation wurden bedacht ausgewählt, aufopferungswillige Freund*innen. Wir zogen gegen den Feind mit dem Geist des Apoismus und zerschlugen so die Soldaten auf dem Berg“.
‚DAS ZAGROS-GEBIRGE WIRD ZUM GRAB DER TÜRKISCHEN SOLDATEN‘
Eylem Bagok: „Ich war in der Gruppe, die direkt zum Gipfel marschiert ist. Wir befanden uns bereits Tage vor der Aktion in dem Gebiet. Die Kälte und der Regen spielten für uns keine Rolle. Wir hatten nur unser Ziel vor Augen. Unser Ziel war es auf den Berg Elîşêr zu steigen und den Feind dort schwer zu treffen. Während wir mit dieser Absicht auf den Feind zogen, sahen wir, dass die Soldaten nicht an die kalten Bedingungen des Zagros-Gebirges gewöhnt waren. Sie kauerten sich zusammen, ihre Posten waren teilweise nicht besetzt. Als wir immer näher kamen bemerkte ich, dass unter den Soldaten eine sehr entspannte Stimmung herrschte. Sie dachten nicht einmal im Traum daran, dass ihnen in Kürze eine Aktion der Guerilla bevorsteht. Als unsere Aktion dann begann, verfielen sie in Panik. Die Soldaten wussten nicht wie ihnen geschieht. Einige riefen nach ihren Müttern. Dennoch waren zu diesem Zeitpunkt sämtliche Soldaten unser Ziel und so viel einer nach dem anderen. Dieses Gebirge wurde ihr Grab.
‚DIE BEREITSCHAFT DER AUFOPFERUNG MANIFESTIERTE SICH IN DEN FREUND*INNEN PEŞENG, ZERÎN, RONÎ UND NUMAN‘
Die letzten Worte der Freunde Peşeng und Ronî waren: „Wir werden diesen Berg befreien“. Das einzige Ziel der Freundin Zerîn war Rache für Şehîd Ekin und die vielen anderen gefallenen Freund*innen. Sie wollte die Flagge auf dem Gipfel des Berges hissen. Und sie erreichte den Gipfel. Der Freund Peşeng wurde verletzt und als Zerîn ihm helfen wollte, wurden sie beide zu Märtyrer*innen des Freiheitskampfes. Zerîn erreichte ihr Ziel, sie stieg auf zum Gipfel bis zur Flagge des Feindes und versuchte Peşeng zu helfen. Die Bereitschaft zur Aufopferung hat sich in den Freund*innen Peşeng, Zerîn, Ronî und Numan manifestiert“.
‚DIE GUERILLAAKTIONEN WERDEN WEITER GEHEN‘
Zinar Serhed: „Ich befand mich ebenfalls in der Gruppe die auf den Gipfel stieg. Wir waren zwischenzeitig nur gut 20 Meter von den Soldaten entfernt, doch sie bemerkten uns nicht. Alle Freund*innen begannen die Aktion mit der größten Moral und enormen Enthusiasmus, diese Einstellung setzte sich bis zum Ende der Aktion fort. Die Ergebnisse dieser Aktion zeigen, dass die Armee verwundbar ist, kein Soldat hat überlebt. Die Soldaten verlassen sich auf ihre Technik. Wir haben auf dem Berg Elîşêr gezeigt wie hilflos und unfähig sie sind, wenn ihre Technik nicht funktioniert. Alle sollten sich der Aussage unseres Vorsitzenden bewusst sein, der sagt, dass wir niemals aufgeben werden, selbst wenn die ganze Welt gegen uns ist. Wir werden immer da sein, wenn unser Volk und unser Land angegriffen werden. Als Guerilla werden wir unsere Aktionen fortsetzen. Wir machen keinen Schritt zurück. Wir werden mit dem Geist des Apoismus immer vorwärts ziehen“.
‚DIE PKK IST EINE BEWEGUNG DIE ZUR VERANTWORTUNG ZIEHT‘
Berçem Dijle: „Auch ich war an der Elîşêr Operation beteiligt. Ich musste die Freund*innen Medeni und Ekin rächen. Ich schwor mir selbst, dass ich sie rächen werden, ab dem Moment, wo ich teil dieser Operation wurde. Und wir haben sie mit dieser Aktion gerächt. Jede Kugel, die ich auf den Feind abfeuerte war ein gerächter Freund und eine gerächte Freundin. Der Feind sollte wissen, dass keine seiner Taten ungesühnt bleibt. Die PKK wird nichts schweigend und tatenlos hinnehmen. Wir werden nicht aufhören, bis unsere gefallenen Freund*innen gerächt sind. Und das haben wir noch lange nicht. Angesichts dieser Realität zogen wir mit dem aufopferungwilligen Geist unserer Märtyrer*innen gegen den Feind und ließen ihn bezahlen. Wir führten eine erfolgreiche Aktion durch. 36 Soldaten starben bei der Aktion. Wir gingen von Leichnam zu Leichnam und konfiszierten ihre Waffen. Es waren zu viele, wir konnten nicht alle mitnehmen. Die meisten haben wir zerstört. Wir nahmen nur eine Pistole mit zwei Magazinen eines Offiziers, ein leichtes Maschinengewehr, sowie zwei umgebaute Hybridwaffen mit uns“.
ANF, 07. November 2016, ISKU