Der PKK (Partiya Karkerên Kurdistan – Arbeiterpartei Kurdistan) Exekutivratsausschuss hat eine Erklärung veröffentlicht, um Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez zu gedenken, die am 09. Januar 2013 in der französischen Hauptstadt Paris, sowie Sêvê Demir, Pakize Nayır und Fatma Uyar, die am 05. Januar 2016 in Silopî (türk. Silopi) in der Provinz Şirnex (türk. Şırnak) ermordet wurden.
Die Erklärung betonte, dass der Freiheitskampf der Frauen Kurdistans nicht mit den Morden an Sakine und ihren Freundinnen geendet hat, noch enden wird, da noch mehr Frauen ihre Aufgaben übernommen haben, die den Kampf in ganz Kurdistan fortführen werden.
Die PKK gedenkt Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) am vierten Jahrestag der Morde von Paris und grüßte gleichzeitig die Frauen Kurdistans, die Jugendlichen und all diejenigen, die Verantwortung für den Kampf für ein freies Leben übernommen haben und sich von Geburt an, bis zum Tode widersetzen werden.
‚UNMENSCHLICHKEIT IST EIN ZEICHEN DES VERFALLS‘
Die faschistischen, barbarischen und unmenschlichen Angriffe gegen die Völker Kurdistans und alle widerständigen Kreise verurteilend, sagte die PKK, dass diese Unmenschlichkeit ein Zeichen des Verfalls ist, auf den sich der türkische Staat zu bewegt.
Laut der PKK, ist das Ziel von Kolonialisierung und Besatzung, die demokratische und revolutionäre öffentliche Meinung der Türkei durch Massaker und Angriffe zum schweigen zu bringen. „Physische, kulturelle und politische Massaker werden täglich in der Türkei begangen und diese richten auch symbolische Massaker innerhalb der türkischen Gesellschaft an. Als Antwort darauf muss der ganzheitlichen Kampf gegen die faschistische Herrschaft der Besatzer ausgeweitet werden, dies ist die Hauptbedingung für die Freiheit der türkischen Gesellschaft“.
Die kurdische Freiheitsbewegung als „Revolution des Mittleren Ostens und der Welt“ beschreiben, erklärte die PKK, dass dieser Widerstand mit Engagement, Entschlossenheit und Würde gegen Besatzung, Faschismus und jeglicher Aggression der Vernichtung fortgesetzt wird.
‚DIE FRAUEN UND DIE JUGEND KURDISTANS WEREN WIE MÄRTYRER_INNEN RÄCHEN‘
In der Erklärung wird betont, dass die durch die PKK geführte Revolution der Demokratischen Autonomie sich zu einem Engagement für das freie Leben entwickelt, dass sich von Rojava und Başûr über Şingal, Silopî und schließlich ganz Kurdistan ausgebreitet hat. „Der Geist des Widerstandes von Silopî, Cizîr, Nisêbîn und Sûr wird sich auf alle Städte und Viertel Kurdistans unvermeidlich ausweiten. Die Völker Kurdistans werden sich dabei auf das Erbe des Widerstandes der drei kurdischen Frauen stützen, die fast zum Jahrestag der Ermordung von Sakine, Fidan und Leyla in Silopî ermordet wurden. Die Frauen, Jugend und alle Völker Kurdistans werden diese Massaker rächen. Als PKK versprechen wir alle Menschen die in den Städten Kurdistans ermordet werden, sowie die führenden Frauen Kurdistans zu rächen, die nachdem sie festgenommen wurden, gefoltert und hingerichtet worden sind“.
‚GANZHEILTLICHER WIDERSTAND IST DIE HAUPTBEDINGUNG FÜR FREIES LEBEN‘
Die PKK erklärte, dass die Völker Kurdistans sich sehr wohl der Tatsache bewusst sind, dass Leben Widerstand bedeutet, von der Geburt an, bis zum Tod und sagte dazu: „Dieser Widerstand wird heute von den Frauen Kurdistans geführt. Es ist der Charakter des Faschismus freie Frauen zu fürchten, aus diese Angst ist der Grund für die Morde der faschistischen Staatskräfte an jungen Mädchen, Frauen, Müttern und sogar drei Monate alten Babys. Aus dieser Tatsache wird es eine Hauptaufgabe sein, die Position der freien Frauen unter der Führung der PKK und PAJK zu verbessern“.
‚MEHR FRAUEN WERDEN WACHSEN UND DEN WIDERSTAND IN KURDISTAN FÜHREN‘
Die PKK stellte klar, dass die Ermordungen von Leitbildern des kurdischen Frauenkampfes diesen Kampf nicht stoppen, sondern ihn im Gegenteil stärken und wachsen lassen werden.
„Wie wir heute anhand von Silopî sehen können, werden mehr Frauen nachrücken, den Widerstand in Kurdistan fortsetzen und führen. Der Widerstand der Frauen Kurdistans, der durch Hevala Sara und ihre Freundinnen internationale Anerkennung fand, wird die Kultur des Widerstandes realisieren, die er weltweit erschaffen hat. Der mit Sakine begonnene Widerstand wird heute mit Sêvê, Fatma und Pakize fortgesetzt. Die Frauen Kurdistans haben dieses Erbe angenommen und es von den Bergen in die Stadtteile, Volksräte und Herzen jedes einzelnen Menschen Kurdistans getragen“, so die PKK.
‚WIR LASSEN NICHT ZU, DASS DIE MENSCHLICHKEIT ERMORDET WIRD‘
Die PKK gelobte: „Auf der Grundlage des Mottos unserer Freundin Sêvê Demir: ‚Jin jiyan e, kuştina jiyanê, kuştina mirovahiyê ye – Frauen sind Leben, Leben zu töten, heißt Menschlichkeit zu töten‘, wir lassen nicht zu, dass die Menschlichkeit ermordet wird. Wir versprechen den kampf für ein würdevolles Leben auf allen Ebenen zu führen, den Kampf zu verstärken und den Widerstand niemals aufzugeben, bis wir ein freies Leben geschaffen haben.“
Die Morde von Paris und Silopî vom 09. Januar 2013 und 05. Januar 2016 stark verurteilend, gedachte die PKK Sara, Rojbîn, Ronahî, Sêvê, Fatma und Pakize, sowie allen Revolutionärinnen, die gefallen sind und zu Märtyrerinnen wurden. Die PKK wiederholte ihre Versprechen den Kampf der Märtyrer_innen zum Sieg zu tragen.
Die Erklärung der PKK endet mit einem Aufruf an die Jugend und die Völker Kurdistans sich dem Widerstand anzuschließen und ihn zu stärken, alle patriotischen, revolutionären und demokratischen Menschen sind dazu eingeladen sich dem Widerstand anzuschließen und ihn fortzuführen, bis ein freies Leben erreicht ist.
ANF, 08.01.2016, ISKU