QANDÎL – Trotz des breit angelegten Krieges gegen die kurdische Freiheitsbewegung in allen Teilen Kurdistans, sind auch dieses Jahr Millionen Menschen in den Städten und auf dem Land zusammengekommen, um gemeinsam Newroz zu feiern. Der Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK – Koma Civakên Kurdistan) veröffentlichte dazu eine Grußbotschaft, die auf der zentralen Feier im Qandîl vom Exekutivratsmitglied Xebat Hewleri vorgelesen wurde. Er sagte: „Wir haben den Status quo durch unseren Kampf gebrochen und die aktuellen Entwicklungen geschaffen. Nun müssen wir unsere Einheit schaffen“.
Die KCK betont in ihrer Grußbotschaft, dass die imperialistischen Kräfte die kurdische Frage in einer ganzheitlichen Betrachtung sehen und somit der kurdische Freiheitskampf nur in einer ganzheitlichen Betrachtung geführt werden kann.
„Unser verehrtes Volk,
wir begehen Newroz 2017 zu einer Zeit historischer Entwicklungen im Mittleren Osten und in Kurdistan. Wir grüßen euch alle mit Respekt und Liebe, wir begehen Newroz dieses Jahr, während der Widerstand in allen Teilen Kurdistans zunimmt, die Leidenschaft der Freiheit strömt durch die Straßen, unsere Einheit und die Solidarität kennt keine Grenzen. Wir schließen unser Volk voller Liebe und Respekt in die Arme, ihr seid aus allen Teilen Kurdistans zu kommen um mit uns, der Guerilla, gemeinsam Newroz im Qandîl zu feiern.
Unser verehrtes Volk!
Wir befinden uns in einem der kritischsten Prozesse in der Geschichte unsere Widerstandes. Dieser Prozess eröffnet uns große Möglichkeiten für die Freiheit unseres Volkes. Wenn wir diese Möglichkeiten durchdacht wahrnehmen, wird unser Volk am Ende dieses Prozesses die Quelle der Demokratisierung des Mittleren Ostens sein. Der Feind greift unsere Bestrebungen überall, auf allen Ebenen an, um dies zu verhindern. Angesichts dessen handeln alle Feinde als Einheit gegen uns. Geführt werden diese Angriffe vom türkischen Staat und der AKP-Erdoğan Regierung. Der türkische Staat beschränkt sich dabei nicht allein auf Angriffe auf Bakur (Osttürkei) und unsere Bewegung, sondern nimmt auch Rojava (Nordsyrien), Başûr (Nordirak) und Rojhilat (Nordwestiran) ins Visier. Der türkische Staat tut dies, da er weiß, dass er keinen Erfolg in Bakur haben wird, ohne den Kampf auch in anderen Teilen Kurdistans zu führen. Das Gleiche gilt für das syrische und iranische Regime. Auch diese Staaten führen innerhalb ihrer Grenzen eine anti-kurdische Vernichtungspolitik. Wir wissen über die große Gefahr für unser Volk. Doch noch weitaus gefährlicher ist, dass einige kurdische Kräfte die kurdische Frage als ‚Kurdistanê xweman – Kurdistanê xwetan‘, als ‚Mein Kurdistan – Dein Kurdistan‘ betrachten. Unsere Feinde betrachten die kurdische Frage als ein Ganzes, es ist ein großes Problem mit höchstem Risikogehalt, dass einige kurdische Kräfte dies nicht tun, sondern sie in Fragmenten sehen.
Unser verehrtes Volk!
Die kurdische Frage wird nicht nur von den imperialistischen Kräften als ein Ganzes angesehen. Alle internationalen Kräfte betrachten die kurdische Frage als ein Ganzes und dies birgt eine große Chance für uns. Zum ersten Mal in der Geschichte ermöglichen internationale und koloniale Kräfte solch eine Möglichkeit. Die kurdische Frage und unsere Entschlossenheit ist bis zum Grund dieser Konfrontation vorgestoßen, da wir den Status quo durch unseren Kampf gebrochen und die aktuelle Entwicklungen geschaffen haben. Nun müssen wir unsere Einheit schaffen. Der Feind tut alles, um dies zu verhindern. Sie versuchen durch Pakte und kleinen Zugeständnissen die Spaltung aufrecht zu halten. Die Angriffe auf Şengal und das êzîdische Volk wurden von eben jenen ausgeführt, die für die Pakte und kleinen Zugeständnisse offen sind. Diese Angriffe sind ein grundlegender Bestandteil der Angriffe gegen unsere Bestrebungen in allen teilen Kurdistans. Daher haben Menschen und politische Kräfte aus ganz Kurdistan auf die Angriffe reagiert und sie verurteilt. Unser Volk hat die nationalen Kräfte erneut zur Einheit aufgerufen und die Kollaborateure davor gewarnt, sich mit ihren Handlungen zum Teil des Feindes zu machen. Unser Volk und seine politischen Kräfte aus allen vier Teilen Kurdistans haben erneut bewiesen, dass sie ihre Schicksale verbinden können und mit diesem gemeinsamen Schicksal werden wir Richtung Freiheit marschieren. Wir als Bewegung erklären immer an der Seite unseres Volkes und seiner Belange zu stehen, wir sind Teil unseres Volkes, wir führen einen gemeinsamen Kampf und wir versprechen den Kampf, der durch Newroz 2017 angefacht wird, bis zum Sieg zu führen“.
ANF, 21. März 2017, ISKU