ÊLIH – Hunderte Frauen marschieren in die belagerte Region Botan, um gegen die Massaker und den respektlosen Umgang mit den Toten zu protestieren, dabei ließen sie sich auch nicht von Polizeiblockaden aufhalten. Die Polizei blockierte darauf den Zutritt zum Friedhof in Sêrt (türk. Siirt), dem Ort aus dem die Frauen stammen.
Die Frauenorganisation KJA (Kongreya Jinên Azad – Kongress der freien Frauen) rief zu einem Marsch in die Region Botan auf, in der mehrere Städte unter einer 24-Stunden Ausgangssperre und blutigen Ausgangssperren stehen. Die Polizei untersagte den Menschen in der Region ihre Verstorbenen zu beerdigen. Das Motto des Marsches lautet: „Leichname werde nicht beerdigt; Menschlichkeit stirbt. Hebt die Blockade des Todes auf“.
Hunderte Frauen machten sich von der Stadt Êlih (türk. Batman) auf den Weg. Die Polizei erwartete sie am Rand der Stadt. Die Polizei zwang die Gruppe stundenlang zu warten, führte Personenkontrollen durch und durchsuchte die Frauen. Als die Frauen das stundenlange Festhalten anprangerten, begann die Polizei die Frauen festzunehmen. Unter den Festgenommenen sind auch lokale Aktivistinnen der KJA und der DBP (Demokratik Bölgeler Partisi – Demokratische Partei der Regionen).
Die Frauen weigerten sich den Marsch abzubrechen und starteten einen erneuten Versuch von Sêrt aus, auch hier kam es wieder zu Konfrontationen durch die Polizei. Nachdem die Frauen beim Friedhof 18 Kilometer von Sêrt entfernt hielten, hielt die Polizei sie erneut für Durchsuchungen fest. Als dann eine Jugendliche festgenommen wurden, protestieren die Frauen und die Polizei begann die Menge anzugreifen. Ceylan Bağrıyanık, eine führende Aktivistin des KJA wurde dabei gewaltsam zu Boden gebracht. Der Friedhof wird weiterhin von der Polizei blockiert.
„Wir werden uns für niemanden von unseren Kindern oder unseren Leichnamen abwenden.“, sagte Nuran Seçkin, eine der Frauen. Sie forderte den türkischen Staat auf, den kurdischen Vorsitzenden Abdullah Öcalan freizulassen und den Völkern Kurdistans ihre legitimen Rechte zuzugestehen.
„Unsere Kinder gegen in die Berge (zur Guerilla). Unsere Kinder werden ins Gefängnis gesteckt. Und nun zerstören werden unser Städte zerstört und unsere Kinder ermordet.“, erklärte die mit marschierende Halime Avcı.
„Und wenn ihr 10 Städte zerstört, werden wir 10 Städte aufbauen.“, so Halime. „Wenn jede unserer Mütter 10 Kinder hat und ihr tötet 2, dann haben wir immer noch 8 Kinder, 8 Kinder die zurückschlagen werden. Nehmt eure Hände von den Müttern Kurdistans; ihr werdet sie niemals vernichten“.
JINHA, 11.01.2016, ISKU