ISTANBUL – Gestern verhinderte die Polizei in Istanbul die Abendausstrahlung der Dokumentation „Sara“, welche das Leben der Mitbegründerin der PKK (Kurdische ArbeiterInnenpartei) Sakine Cansız zeigt.
Sakine Cansız war Gründungsmitglied der PKK. Auf sie wurde zusammen mit den kurdischen Frauenrechtsaktivistinnen Fidan Doğan und Leyla Şaylemez in Paris, am 09. Januar 2013, ein tödliches Attentat verübt. Die Ausstrahlung der Dokumentation über Sakine Cansızs Leben „Sara“ in Istanbul war auf gestern angesetzt und sollte im Atlas Cinema im Stadtzentrum von Beyoğlu gezeigt werden.
Gestern rief die Polizei die Künstler_innen vom Mesopotamia Culture Center, die die Filmvorstellung organisiert hatten, an und sagte ihnen: „Wir können nicht für Ihre Sicherheit garantieren, Sie können den Film nicht zeigen.“ Die Künstler_innen des Kulturzentrums entschieden sich dafür, die Filmvorführung abzusagen, um sicherzustellen, dass keine Zuschauer_innen geschädigt werden.
„Sie verhängen Selbstzensur, um ihr Imperium der Angst zu halten. Wenn es um Kurd_innen geht, wird das Kino geschlossen,“ sagte „Sara“-Produzentin Elif Elgin Şimşek, als sie an diejenigen, die gekommen waren um den Film zu gucken, ein Statement zur vorliegenden Situation vor dem Kino gab.
JINHA, 20.01.2016, ISKU