Seit nunmehr 6 Tagen befinden sich die 23 verletzten Personen eingeschlossen im Keller im Stadtteil Cudi in Cizîr (türk. Cizre). Auch die Leichname der wegen mangelnder medizinischer Versorgung verstorbenen 5 Personen befinden sich noch im Keller.
Seit gestern Abend gibt es keine Verbindung mehr. Zuletzt hatte der Kovorsitzende des Volksrats von Cizîr Mehmet Tunc am Abend mit dem kurdischen Fernsehsender MedNuçe telefoniert, dann war die Verbindung abgebrochen.
Militärfahrzeuge seien bis auf 10 Meter vor das Gebäude vorgedrungen. Mit schweren Geschützen sei das Haus weiter beschossen worden, so Mehmet Tunc gegenüber dem Fenrsehsender. Krankenwagen der Gemeinde Cizîr, die sich auf dem Weg zu den Eingeschlossenen gemacht hatten, wurden von staatlichen Kräften gestoppt und zu der Polizeistation im Stadtviertel Konak geleitet; seit dem stehen sie dort.
Das Parlamentsmitglied der HDP Faysal Sarıyıldız forderte erneut die staatlichen Kräfte auf, dass sie sich zurückziehen und den Weg für die Krankenfahrzeuge freizugeben haben.
Solidarität aus Nisêbîn
Tausende aus dem Stadtteil Girê Mira in Nisêbîn (türk. Nusaybin) haben sich in Solidarität mit den Menschen in Cizîr zu einer Demonstration versammelt und auf den Weg nach Cizîr gemacht, um gegen das Vorgehen der staatlichen Kräfte zu protestieren. In Kemîna, auf der Straße von Mêrdîn nach Şirnex, wurden sie heute Morgen von Soldaten und Polizeikräften mit gepanzerten Fahrzeugen etc. gestoppt.
DIHA, ANF, 28.01.2016, ISKU