Brüssel – Am 22. Februar hatten die Kurden vor dem Menschengerichtshof in Strasbourg einen Sitzstreik begonnen. 20 Tage später wurde die Aktion verlegt und in Brüssel vor den Toren vom Europa Parlament und Europarat weiter geführt. Der Protest der Kurden richtet sich gegen das Schweigen gegenüber den Kriegsverbrechen des AKP-Regimes an ihrer Bevölkerung. Im letzten halben Jahr hat die AKP ihren Krieg gegen die Kurden zunehmend verschärft. Im Rahmen dieses Krieges wurden über viele Städte in der kurdischen Region zum Teil mehrere Monate lang anhaltende Ausgangssperren verhängt. Während dieser Ausgangssperren wurden Militäroperationen in den betreffenden Städten durchgeführt. Die Viertel der Städte wurden dabei unter Beschuss von Panzern und Mörsern genommen. Nach so diesen Militäroperationen liegen die Viertel und Städte in Schutt und Asche, hunderte Zivilisten haben ihr Leben verloren, die Verletzten sind unzählbar. Kriegsverbrechen sind an der Tagesordnung. Hier nur kurz erwähnt die 3 Keller in Cizîr (Cizre), in denen Verletzte und Zivilisten Schutz vor dem Bombenhagel des türkischen Militärs in ihrer Stadt gesucht hatten. An die 200 Menschen wurden in den 3 Kellern auf die barbarischste Weise von staatlichen Kräften massakriert. Doch der türkische Staat setzt weiterhin auf Eskalation wie in Sûr, und jetzt wohl auch in Gever (Yüksekova). Die Kurden wenden sich mit ihrer Aktion gegen das Schweigen gegenüber den Kriegsverbrechen der AKP. Sie sagen: „Wer schweigt stimmt zu.“ Brecht das Schweigen, damit die Massaker an den Kurden ein Ende finden. Jetzt sind die streikenden Kurden selbst zum Ziel von Angriffen geworden. Nach dem seit Tagen in den türkischen Medien Äußerungen von Ministerpräsident Davutoğlu und Staatspräsident Erdoğan lanciert wurden in denen diese sich befremdlich geäußert hatten, dass in Brüssel eine Aktion der Kurden geduldet wird, ist letzte Nacht das Zelt der Kurden von einer Gruppe Faschisten angegriffen und angezündet worden. Es wurde dabei Teilweise zerstört. Im Namen der Veranstalter der Aktion hat Xebat Öcalan die Behörden dazu aufgerufen tätig zu werden. Xebat Öcalan erklärte aber auch, dass der zerstörte Bereich des Zeltes repariert wird und die Aktion fortgesetzt wird.
ANF, 20.03.2016, ISKU