MANBIJ – Südlich der schwer umkämpften Stadt Manbij liegt das Dorf Um Adesh, die Bewohner*innen des Dorfes haben in den kommenden Tagen doppelten Grund zu feiern. Das Dorf Um Adesh wird dieses Jahr zum ersten Mal seit drei Jahren gewaltsamer Besatzung durch den Islamischen Staat (IS) eine freies und selbstbestimmtes Fest des Fastenbrechens, das sogenannte Eid oder im türkischen Bayram feiern. Bewohner*innen Um Adesh’s entgegeneten gegenüber ANF, dass der Militärrat von Manbij ihnen das größte und schönste Eid Geschenk gegeben hat, das sie jemals bekommen konnten, die Befreiung ihres Dorfes.
Der Dorfbewohner Ebû Ubeyd erklärte, dass er unter der Diktatur des IS nicht einmal sein Haus verlassen durfte, wann er wollte, tat er es dennoch, so musste er sich den schlimmsten Beleidigungen und Drohungen für sich und seiner Familie aussetzen. Er sagte zudem, dass der IS den Bewohner*innen des Dorfes sämtliches Geld durch sogenannte „Steuern“ entzog, gerade auch in der Zeit kurz vor dem Fest des Fastenbrechens. Ebû Ubeyd konnte seine Freude über die Befreiung seines Dorfes durch die Kämpfer*innen des Manbijer Militärrats nicht in Worte fassen. „Die Kämpfer*innen brachten uns Freiheit, dank ihnen können wir ein freies Eid feiern.“, so Ebû.
Ein weiterer Dorfbewohner namens Xalid El Velid erklärte, dass hinter ihnen eine schwere Zeit liegt. „Ich wurde vergangenes Jahr vom IS durch die Straßen unseres Dorfes gepeitscht, da ich kurz vor dem Eid eine Zigarette geraucht habe.“, so Xalid. Er sagte zudem, dass dieses Eid das bedeutenste aller bisherigen Feste sein wird, ihr Dorf wurde von den faschistischen Besatzern befreit, nun werden sie ein freies und selbstbestimmtes Fest zu Ehren der Kämpfer*innen des Manbijer Militärrats feiern, die derweil das Stadtzentrum Manbijs Straße für Straße frei kämpfen.
ANF, 05.07.2016, ISKU