Während des Putschversuchs haben die Putschisten offenbar auch einen Angriff auf İmralı gestartet. Was bis jetzt weiter unklar ist; welche Auswirkungen hatte dies auf Abdullah Öcalan? Seit April letzten Jahres – auch nach dem Putschversuch – ist keinerlei Kontakt zu Abdullah Öcalan möglich. Seit über einem Jahr steht er unter Totalisolation. Und daran hat sich auch nach dem Putschversuch nichts geändert. Selahattin Demirtaş, Co-Vorsitzender der Demokratischen Partei der Völker HDP, erklärte: „Wir haben Informationen, nach denen ein Helikopter auf İmralı zu landen versuchte und es zu einem Gefecht gekommen sei. Wie das Gefecht ausgegangen ist, wissen wir nicht.
Die Putschisten, die in Griechenland Zuflucht suchten, waren jene, die die Operation auf İmralı durchführten.
Wir fordern den Besuch bei Abdullah Öcalan durch seine Familienangehörigen und durch seine Anwälte, um zu klären, wie es um seine Sicherheit und sein Leben bestellt ist. Bei ihm handelt es sich nicht um einen x-beliebigen Häftling. Abdullah Öcalan ist der Vertreter eines Volkes. Wir warten noch bis zum 5. September auf Antwort auf unsere Fragen.“
Der 5. September ist der Tag für den die demokratische Opposition den Beginn eines Hungerstreiks in der Türkei angekündigt hat. Im weiteren machte Demirtaş deutlich: „Wir stellen keine Forderung nach Verhandlungen. Wir fordern nur Information zu seiner Sicherheit. Sollten wir [bis zum 5. September] ein Lebenszeichen von ihm erhalten, werden wir auf den Hungerstreik verzichten.“
ANF, 02.09.2016, ISKU