Der kurdische Freiheitskampf hat eine neue Stufe erreicht. Der Kampf um Demokratie, die Koexistenz verschiedener ethnischer und religiöser Gruppen, Ökologie und Frauenbefreiung konnte positive Ergebnisse erzielen. Auf der anderen Seite stehen die KurdInnen und andere Bevölkerungsgruppen der Region, aufgrund der Situation in Bakur/Türkei und Rojava/Syrien und dem Mittleren Osten, Herausforderungen größten Ausmaßes gegenüber. Die Völker Kurdistans und ihre Befreiungsbewegung sind mit einer riesigen Bedrohung konfrontiert.
Um die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit zu steigern, haben die FreundInnen des kurdischen Volkes einen Langen Marsch zwischen dem 1. und dem 11. Februar von Luxemburg nach Straßburg organisiert. Die TeilnehmerInnen des Marsches werden am 11. Februar in Straßburg eintreffen, wo Tausende KurdInnen und ihre FreundInnen zu einer Großdemonstration zusammenkommen, um gegen die Inhaftierung Herrn Öcalans und aller politischen Gefangenen in der Türkei zu protestieren.
Öcalan wurde am 15. Februar 1999 im Rahmen eines internationalen Komplotts, mit organisiert durch den türkischen Staat, die Vereinigten Staaten und einige EU-Mitgliedsstaaten, verschleppt. Die intensive psychische und physische Folter, der er in den letzten 18 Jahren ausgesetzt war, hat durch weitere Verschärfungen der Bedingungen seiner Isolationshaft ein kritisches Maß erreicht. Es besteht ernstlich Grund zur Sorge um das Leben von Herrn Öcalan. Nach aktuellen Informationen besteht als Teil der Vereinbarungen zwischen AKP und MHP die Gefahr seiner physischen Eliminierung. Dies ist auch der Grund, warum die Diskussion um die Todesstrafe in der Türkei erneut auf die Tagesordnung gebracht wurde.
Als Ergebnis dieses Bündnisses erleben die Türkei und Kurdistan seit dem 24. Juli 2015 einen ernsthaften Vernichtungskrieg. Angesichts des Verlaufs der Ereignisse fällt einem die Brutalität, mit der der schmutzige Krieg in Kurdistan geführt und alles und jedeR angegriffen wird, der oder die irgendeine Verbindung zu den KurdInnen hat, auf. Stadtverwaltungen werden abgesetzt und besetzt, BürgermeisterInnen und Mitglieder des Parlaments unter fadenscheinigen Vorwänden inhaftiert und nun wurde ein verhängnisvoller Plan zur Vernichtung des kurdischen Volksrepräsentanten gefasst.
Mit diesem Langen Marsch und der Demonstration wollen wir mehr Aufmerksamkeit auf die kurdische Frage allgemein und die Situation Öcalans im Speziellen richten.
Unser Langer Marsch zielt darauf ab, internationale Unterstützung zu gewinnen, durch die wir der AKP mitteilen werden, dass das Schicksal Öcalans weniger eine innere Angelegenheit der Türkei als vielmehr eine Angelegenheit internationalen Interesses ist. Aus diesem Grund wird jeder Schaden, der ihm zugefügt wird, internationale Entrüstung und öffentliche Verurteilung nach sich ziehen.
- Wir möchten auch unterstreichen, dass die Freiheit des kurdischen Volkes ebenso von der Freiheit aller politischen Gefangenen, einschließlich Öcalans, abhängt, und rufen hierbei die Europäische Kommission und das CPT dazu auf, ihrer Aufgabe nachzukommen.
- Wir rufen alle Institutionen und Individuen, welche die universellen Werte von Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden und der Menschenrechte hochhalten, auf, unsere Forderungen solidarisch zu unterstützen.
- Wir rufen auch die Presse und die Öffentlichkeit dazu auf, ihre Aufmerksamkeit, Unterstützung und Solidarität zu zeigen.
NAV-DEM – Navenda Civaka Demokratîk ya Kurdên li Almanyayê
Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e. V.
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