Für die Freilassung des Repräsentanten der kurdischen Freiheitsbewegung Abdullah Öcalan marschieren ab heute 76 Internationalist*innen aus 15 Ländern von Luxemburg nach Straßburg. Hierfür kamen sie am heutigen Morgen aus vielen Teilen der Welt vor dem Europarat in Luxemburg zusammen.
Der lange Marsch der Internationalist*innen begann zunächst mit einer Presseerklärung. Peter Müller, Sprecher des langen Marsches, hielt die Eröffnungsrede. Müller rief die verantwortlichen Politiker*innen der EU sowie das CPT auf, ihrer Verantwortung nachzukommen.
In seiner Rede erklärte er den Verlauf des langen Marsches: „Täglich werden im Durchschnitt 20km für die Freilassung Öcalans und Frieden in Kurdistan gelaufen. Am 11. Tag wird der lange Marsch mit der großen Kundgebung in Straßburg abschließen. Unterwegs werden unterschiedliche Organisationen, Vertreter*innen verschiedener Parteien und NGOs besucht. Es werden Gespräche geführt, Seminare und Konferenzen mit ihnen organisiert. Wir möchten damit Unterstützung der internationalen Öffentlichkeit gewinnen. Wir möchten der AKP zeigen, dass der Zustand von Abdullah Öcalan nicht nur ein türkeiweites Problem darstellt, sondern ein internationales Problem ist. Denn sollte ihm Schaden zugefügt werden, liegt die Verantwortung auf internationaler Ebene.“
Peter Müller erklärte: „Die Freiheit Öcalans und aller politischen Gefangenen ist eng mit der Freiheit der Kurd*innen verknüpft. Aus diesem Grunde rufen wir die EU, das CPT und europäische Institutionen auf, ihrer Verantwortung nachzukommen. Demokratie und universelle Gerechtigkeit, Menschenrechte und die Werte des Friedens, die sich vor ihren Augen befinden, sollen gesehen werden.“
Die aus unterschiedlichen Ländern kommenden Teilnehmer*innen und ihre Delegationssprecher*innen hielten ebenfalls ihre Reden. Die AKP-Regierung wurde in den Reden angegriffen. Scharfe Kritiken an die Staaten der EU, die Waffen an die AKP liefern, ihre Wirtschaftsbeziehung durch Rüstungsgüter sichern, wurde geäußert. Grußworte und eine tiefe Solidarität mit dem Widerstand in Rojava wurden vorgetragen.
Unter dem Motto „Freiheit für Öcalan – Frieden in Kurdistan“ und mit Slogans wie „Bijî Serok Apo“, „Jin, Jiyan, Azadî“ startete der lange Marsch. 10 Tage wird der lange Marsch laufen. Unter den Internationalist*innen befinden sich unter anderem die Französin und Künstlerin Sarah Mauriaucourt, aus Argentinien Doktor Daniel Maraz, der spanische Historiker Joaquín Martínez, aus Katalonien Vertreter der Rojavaplattform Azadi Roc Peris, portugiesische Aktivistin Susana Isabel Macedo Gomes und Julia Iglesias, Mitglied des kurdisch-baskischen Solidaritätsverein Newroz.
Neben solidarischen Freund*innen der Kurd*innen nehmen auch Vertreter*innen von europäischen Organisationen am Langen Marsch für die Freilassung Öcalans teil.
ANF, 01.02.2017, ISKU