Türkei – Am 14. September beginnt der Prozess gegen die Akademikerin Nuriye Gülmen und den Lehrer Semih Özakça.
Die Akademikerin Nuriye Gülmen und der Lehrer Semih Özakça waren wie zehntausende andere per Dekret, der über die Türkei verhängte Ausnahmezustand macht das möglich, entlassen worden. Bekannt geworden sind sie durch ihren Protest gegen ihre Entlassungen und um Wiedereinstellung. Auf der Yüksel Caddesi genannten Straße hatten sie erst mit einem Sitzstreik dann durch einen Hungerstreik die Rückgabe ihre Arbeit gefordert. Ihr Hungerstreik dauert mittlerweile seit mehr als 180 Tagen an. Als sie am 76. Tag ihres Hungerstreiks verhaftet wurden, gaben immer noch nicht auf und setzten den Hungerstreik fort. Seit jenem Tag befinden sich beide noch immer im Gefängnis.
Am 14. September werden sie nun das erste Mal vor einen Richter gestellt, es wird dann der 190ste Tag ihres Hungerstreiks sein. Der Prozess beginnt am 14. September um 13.30 Uhr im Gerichtsgebäude von Ankara. Beide, sowohl Nuriye Gülmen als auch Semih Özakça, haben dazu aufgerufen, zahlreich bei ihrem Prozess zu erscheinen.
Währenddessen dauert auch der Protest von per Dekret Entlassener auf der Yüksel Caddesi an und das seit mehr 300 Tagen. Auch Esra Özakça, die nach der Verhaftung von Nuriye Gülmen und Semih Özakça mit dem Hungerstreik begann, setzt diesen fort. Sie ist inzwischen seit 109 Tagen im Hungerstreik.
ANF, 04.09.2017, ISKU