Südkurdistan/Irak – Nachdem die von der USA geführte Internationale Allianz gegen den IS zum Waffenstillstand im Irak aufgerufen hatte, hat die Heşdî Şabî am Abend des 26.10. dem entsprochen und den Waffenstillstand ausgerufen.
Am 16. Oktober hatte Bagdad als Reaktion auf ein Referendum zur Unabhängigkeit der Kurden des Nord-Irak mit einer Militäroperation in Kerkûk begonnen. Die Pêşmerge zogen sich noch am gleichen Tag aus der Stadt zurück. In den folgenden Tagen griff die Operation, an der so wohl die irakische Armee als auch die ihr angebundene schiitische Miliz Heşdî Şabî beteiligt sind, auf weite Teile des Nord-Irak über. Auch hier zogen sich die Pêşmerge weitgehend still zurück. An einigen Orten soll es jedoch zum Schusswechsel gekommen sein, wie z.B. bei Maxmur.
Nachdem es zu einem Waffenstillstand zwischen Heşdî Şabî und Pêşmerge gekommen ist, soll mittlerweile auch ein Waffenstillstand zwischen den Pêşmerge und der irakischen Armee ausgehandelt worden sein. An den Verhandlungen über einen Waffenstillstand sollen Sirwan Barzanî, Kommandant der Peşmerge für die Region Maxmur-Giwêr, Roj Nurî Şawêys, Mitglied des Politbüros der PDK, Serbest Lezgîn, einer der Kommandanten der Pêşmerge so wie Kommandanten von Heşdî Şabî und irakischer Armee beteiligt gewesen sein. Zusammengekommen waren sie in Maxmur. Der irakische Ministerpräsident Haydar Ebadî erklärte: „Es wird ein 24-stündiger Waffenstillstand erfolgen, damit eine Delegation aus Hewlêr und Bagdad die Grenzen festlegen und die Grenzübergänge der Zentralregierung übergeben kann.“ Einer der Kommandanten von Hesdî Şabî, Welî Lefaq, erklärte, man wäre übereingekommen, dass „die Waffen ruhen, die Grenzübergänge den irakischen Kräfte übergeben werden und die Pêşmerge sich auf die Grenzen, wie sie 2003 bestanden haben, zurückziehen werden.“
ANF, 27.10.2017, ISKU