Am 9. Oktober startete die Internationale Initiative »Freiheit für Abdullah Öcalan – Frieden in Kurdistan« in Straßburg eine Bustour im Rahmen der Kampagne „Die Zeit ist reif! – Freiheit für Öcalan!“. Der Bus besucht auf seiner Tour 33 europäische Städte. Am Abend des 30. Oktober erreichte er Hamburg zur Podiumsdiskussion in der Uni.
AktivistInnen der Bustour berichteten über die langandauernde totale Isolation Abdullah Öcalans, die mit dem Abbruch der Friedensverhandlungen durch die Türkei Anfang 2015 von der AKP-Regierung durchgesetzt wurde. Seitdem gibt es keinerlei Kontakt zu Abdullah Öcalan.
Auf dem Podium saßen zudem Norman Paech, Jurist und emeritierter Professor für Politikwissenschaft und für Öffentliches Recht, der über seine persönlichen Begegnungen mit Abdullah Öcalan berichtete. Norman Paech konnte Abdullah Öcalan nach seiner Ausreise 1998 aus Syrien in Italien besuchen. Kein Land wollte Öcalan aufnehmen, mit einem internationalen Komplott wurde Öcalan schließlich in Kenia festgenommen und an die Türkei ausgeliefert. Seitdem ist er auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer in Isolationshaft.
Feysal Sarıyıldız war Parlamentarier der HDP in der Türkei. Die Massaker des türkischen Staats 2015, die mit dem Abbruch der Verhandlungen zwischen PKK und türkischen Staat zunahmen, hat er in Nordkurdistan in der Stadt Cizîr (Cizre) miterlebt. Mit zahlreichen anderen Personen hat Feysal Sarıyıldız daraufhin im Juni 2016 eine Strafanzeige gegen Recep Tayyip Erdoğan und weitere politisch und militärisch Verantwortliche wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei der Generalbundesanwaltschaft eingereicht. Der NAV-DEM-Sprecher Yavuz Fersoğlu leitete die Veranstaltung ein, Cansu Özdemir, Fraktionsvorsitzende der Partei die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft, führte durch die Veranstaltung.
Die Isolation Öcalans muss durchbrochen werden, dass ist Ziel der Bustour, die als rollende Bibliothek auf die zahlreichen Werke Öcalans, die als Gefängnisschriften in zahlreichen Sprachen erschienen sind, aufmerksam macht.
Mit einer großen bunten und lauten Kundgebung wurde am nächsten Tag die Crew des Busses verabschiedet. Der Ort der Kundgebung, die von Touristen gut besuchten Landungsbrücken in Hamburg, war gut gewählt. Die Menschen blieben interessiert stehen. Sie wünschten viel Erfolg, einige stimmten in die Parole „Freiheit für Öcalan – Frieden in Kurdistan“ ein.
Der nächste Stopp des Busses ist Kopenhagen, dann geht es zurück nach Deutschland. Am Samstag, den 4.11. wird in Düsseldorf eine zentrale Demonstration „Kein Fußbreit den Faschisten – Freiheit für Öcalan und allen politischen Gefangenen“ stattfinden. Für den 6. bis 8.11. hat sich der Bus in Berlin angekündigt und fährt dann über Hannover (9.11.) nach Dortmund, wo die Tour am 10.11. beendet wird.
ISKU, 31.10.2017