In Bezirk Nisêbîn (türk. Nusaybin) in der Provinz Mêrdîn (türk. Mardin), der in den letzten Monaten bereits sechsmal unter Ausgangssperren lag, haben Jugendliche die Gründung der YPS (Yekîneyên Parastina Sivil – Zivilverteidigungseinheiten) bekannt gegeben, um ihre Viertel und Städte zu verteidigen und die Angriffe des Staates zurückzudrängen.
Die Gründungserklärung der YPS-Nisêbîn kam nach der gestrigen Gründungserklärung der Zivilverteidigungseinheiten-Botan im Bezirk Cizîr (türk. Cizre) in der Provinz Şirnex (türk. Şırnak).
Die Gründung der YPS-Nisêbîn wurde in einer Erklärung bekannt gegeben, die hervorhob, dass die Selbstverteidigungseinheiten ein Schritt sind, um gegen die türkische Staatspolitik der Besatzung, Assimilation und des Völkermordes vorzugehen, die in den Städten Bakûrs (Nordkurdistans) im Laufen dieses Jahres durchgeführt wurden und immer noch werden.
Erklärend, dass die Selbstverwaltungen als Schutz der eigenen Existenz und des Willens aufgebaut werden, betonte die Erklärung der YPS-Nisêbîn: „Der Unterdrückungs- und Besatzungsstaat versucht seit Jahren die Völker Kurdistans im Rahmen der Entvölkerung, der physischen und kulturellen Völkermordpolitik, die bis heute mit einer faschistischen Aggressivität auf den Willen der Völker Kurdistans abzielt, zu vernichten. Als entschlossene Antwort auf diese Angriffe verstärken wir unsere Selbstverteidigung unter der Führung der Jugend und der Frauen. Der türkische Besatzungsstaat macht seit Jahren Anstrengungen, um den Willen der Völker Kurdistans zu brechen und sie durch die Entvölkerung der Dörfer, durch Morde, Verhaftungen und Folter zu vernichten. Zur Zeit werden unschuldige Menschen auf unseren Straßen ermordet. Tausende Menschen sitzen in den Gefängnissen, weil sie ihre Sprache und ihre Kultur leben wollten. Bürger_innen wurde von Luftangriffen ins Visier genommen. Wenn das nicht Terrorismus ist, was dann? Und heute werden Kinder, Frauen, Alte in den Straßen Kurdistans ermordet. Die Selbstverteidigung der Menschen, die legitim ist, wird als Terrorismus diffamiert. Obwohl der Kampf der Völker Kurdistans auch ein Kampf für die Völker der Türkei und für die ganze Menschheit ist. Die Menschen und die Öffentlichkeit der Türkei und der ganzen Welt dürfen diese barbarischen Angriffe nicht stillschweigend hinnehmen.“.
Den Volkswiderstand von Farqîn (türk. Silvan), Cizîr, Silopi, Kerboran, Sûr und Dêrik grüßend, wurde die Gründung der YPS-Botan beglückwünscht.
Die YPS-Nisêbîn versprach, ihren Kampf als Teil der YPS-Botan und auf Grundlage der kommunalen und demokratischen Werte und für die Freiheit des Vorsitzenden Abdullah Öcalan zu führen und die Menschen gegen die Angriffe des Besatzungsstaates zu verteidigen.
Die Erklärung endet mit einem Aufruf an alle Menschen Kurdistans, vor allem an die Frauen und die Jugend, sich den Reihen der Zivilverteidigungseinheiten anzuschließen und den Willen der Menschen zu schützen.
ANF, 26.12.2015, ISKU