Menschenverachtende Äußerungen vom Dozenten der TU Ilmenau

Seit den Parlamentswahlen im Juni 2015 wütet ein Krieg in Kurdistan und der Türkei. Die AKP, die nicht mehr alleine die Regierung stellen kann, versucht nun zivile Kurd_innen im Land zu kriminalisieren und geht mit Razzien gegen HDP-Abgeordnete und Journalist_innen vor. Die Gewalt gegen Kurd_innen geht nicht nur von einem Teil der türkischen Bevölkerung aus; auch der Staat ist daran beteiligt. So werden derzeit viele Ausgangsperren über kurdische Städte verhängt, um angeblich gegen PKK-Kämpfer_innen vorzugehen. Die Stadt Cizre wurde Anfang September 2015 8 Tage lang belagert und war somit von der Außenwelt abgeschnitten. Es wurden 21 Zivilist_innen in Cizre vom türkischen Militär getötet. Das jüngste Opfer war ein 35 Tage altes Kind. Immer wieder werden in anderen kurdischen Städte Ausgangssperren verordnet. Wie zuletzt in Silvan, Silopi, Beytüşşebap, Hakkâri, Yüksekova, Bismil und Nusaybin oder wie gerade in Şirnak, wo das Militär die Bevölkerung terrorisiert.

In der Nacht zum 04.10.2015 fiel der 24-jährige Filmemacher Haci Lokman Birlik dem Staatsterror zum Opfer. Erst erschossen sie ihn. Danach befestigten sie seine Leiche mit Hilfe eines langen Seils am Wagen der türkischen „Sicherheitskräfte“ und schliffen ihn durch die Stadt. Haci Lokman Birlik ist der Schwager der HDP-Abgeordneten Leyla Birlik, welche sich zurzeit in Untersuchungshaft befindet.

Es sind Aufnahmen (https://www.youtube.com/watch?v=iyEFfX-fgbM), die viele Bürger_Innen aufwühlen und in Zeiten der 90er zurückversetzen. Sie erinnern an die unzähligen Kriegsverbrechen, die im Namen der türkischen Nation am kurdischen Volk begangen wurden.

Das Video, welches sich nun im Umlauf befindet, wurde nicht nur mit Entsetzen wahrgenommen, türkische Faschist_innen erfreuten sich am Anblick der schrecklichen Bilder, zu denen auch Cemal Aydogan zählt.

Cemal Aydogan ist ein Doktorand des Fachgebiets Mikro- und nanoelektronische Systeme an der Universität TU Ilmenau. Auf Twitter befürwortet er die Tat der türkischen Sicherheitskräfte mit den Worten: „Was ist daran so schlimm? Dürfen Soldaten und Polizisten keine Hunde mehr ausführen?“ (aus dem Türkischen übersetzt).

Dabei ist es erwähnenswert, dass das kein Einzelfall ist, sondern System hat. Bereits in der Vergangenheit haben sich Bilder wie diese in die Erinnerungen der Kurd_innen eingebrannt: http://www.ozgur-gundem.com/common/nuce/images/2011/10//nuce_13102011-113147-1318498307.53.jpg , http://www.yeniozgurpolitika.org/arsiv/pictures/haberler/cizre-ekim1992.jpg

Mit diesen und noch schrecklicheren Bildern, die wir hier nicht mehr zeigen wollen, versucht der Staat das Volk zu demütigen und Angst und Schrecken zu verbreiten. Bemerkenswert sind auch Versuche der Regierungszeitungen wie die der Sabah, zu erklären, wie es zu solchen Bildern gekommen sei. So sei dies eine in aller Welt angewandte Methode und durch Sicherheitsvorkehrungen legitimiert. Welch abscheuliches Gedankengut sich dahinter verbirgt wird an solchen Beschwichtigungsversuchen deutlich.

Als Verband der Studierenden e.V. (YXK) verurteilen wir die menschenverachtenden Äußerung von Cemal Aydogan aufs Schärfste und fordern strafrechtliche Maßnahmen


Verband der Studierenden aus Kurdistan – YXK e.V.
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