Dutzende Menschen wurden durch die Gräueltaten der Staatskräfte in Cizîr (türk. Cizre) und Silopî (türk. Silopi) in der Provinz Şirnex (türk. Şırnak) in den letzten zwei Wochen getötet. Ihre Körper befinden sich in der Pathologie des staatlichen Krankenhauses in Şirnex, dass bereits vollkommen überfüllt ist.
Während diejenigen, die verwundet sind, weiterhin zur Behandlung nach Şirnex geschickt werden, wurde das staatliche Krankenhaus den heutigen Tag über von der Polizei abgeriegelt.
Neben der Tatsache, dass die verwundeten Zivilist_innen aus Cizîr und Silopî verhaftet werden, hindern Polizisten die Menschen darin, ihre Angehörigen die bereits im Krankenhaus untergebracht sind zu besuchen. Die Krankenhausverwaltung erklärte: „Wir werden massiv blockiert. Wir haben keine Kontrolle“. Obwohl es keine Rechtsgrundlage für diese Maßnahmen gibt, setzten die Polizeieinheiten die Krankenhausverwaltung massiv unter Druck und verbieten dem Person Auskünfte zu geben.
Suat Evşin, wurde in Cizîr von Spezialeinheiten der Polizei angeschossen und verwundet, sowie Hasan Uysal, der im Stadtteil Cudi in Silopî ebenfalls angeschossen wurde und nun unter Polizeiaufsicht medizinische Behandlung erhält. Muhammed Evşin, der Vater von Suat Evşin sagte, die Polizei habe mit keinem Wort erklärt, was all das soll.
Ein weiterer Bürger, Uysal wurde von einem Scharfschützen ebenfalls im Stadtteil Cudi angeschossen, er erklärte, dass seine Freunde ihn sehr schwer aus der Stadt zum Krankenhaus in Şirnex bringen konnten und dabei von der Polizei nach ihrer Ankunft verhaftet wurden. „Wir wissen nicht warum sie verhaftet wurden oder wo sie jetzt sind“.
Inzwischen weigert sich die Polizei jegliche Auskunft bezüglich der Verhaftungen abzugeben, noch die geringste Befugnis für all diese Handlungen vorzuweisen, die sämtliche Menschen betreffen, die aus Silopî und Cizîr kommen.
Mittlerweile hat die Polizei die komplette Kontrolle über die Krankenhausverwaltung und das Büro des Chefarztes übernommen. Aufmerksamkeit erlangte eine Meldung, wonach sich der Chefarzt nach einem Gespräch mit einem Polizisten weigerte mit Reporter_innen zu sprechen, solange er keine Erlaubnis des Gouverneurs hat.
Ein Beamter der Krankenhausverwaltung erklärte: „Das ist eine außergewöhnliche Situation. Wir stehen unter Besatzung und haben keine Kontrolle“. Die Situation des staatlichen Krankenhauses zeigt die Dimension der Belagerung durch Staatskräfte, die über die kurdischen Gebiete, die öffentliche Einrichtungen einschließen, im Krieg gegen die Völker Kurdistans durchgesetzt werden.
ANF, 30.12.2015, ISKU