ATHEN – Heute fand in Athen die Anhörung für das Sammelverfahren im Falle des kurdischen Vorsitzenden Abdullah Öcalan statt. Ein Urteil in diesem Verfahren wird in den nächsten 3 bis 12 Monaten erwartet. Rechtsanwalt Rachiotis erklärte, dass der Kampf der Völker Kurdistans das Ergebnis des Verfahrens in Griechenland bestimmen wird.
Das Gerichtsverfahren in der griechischen Hauptstadt Athen über die Gesetzesverstöße des griechischen Staates bezüglich des internationalen Komplotts gegen den kurdischen Vorsitzenden Abdullah Öcalan, das nun in die Endphase geht. Die Rechtsanwälte Öcalan’s haben die griechische Regierung angeklagt, eine Entscheidung in diesem Fall wird innerhalb der nächsten 3 bis 12 Monate erwartet.
ANWALT RACHIOTIS: DER PROZESS WURDE DURCH DRUCK VERZÖGERT
Der griechische Rechtsanwalt von Öcalan, Yiannis Rachiotis sprach mit ANF über den Fall, der auf Initiative der kurdischen Anwälte Öcalan’s von der Anwaltskanzlei Asrın begonnen wurde. Rachiotis betonte die schwere Isolation Öcalan’s zwischen 1998 und 2006, er erklärte dazu, dass selbst Öcalan’s Anwälte in dieser Zeit starken Druck bekamen und teils verhaftet wurden. Rachiotis sagte, dass die Vorbereitungen für den Fall in Griechenland mehr als drei Jahre gedauert haben und dass diese Verzögerungen in der Vorbereitungsphase dem Druck der Türkei auf die kurdischen Rechtsanwälte Öcalan’s zu verschulden sind. Er fügte hinzu, dass die Anwälte, die nach Griechenland reisten, um den Fall vorzubereiten, nach ihrer Rückkehr in der Türkei festgenommen worden sind.
‚BESUCHSTERMINANFRAGEN BLIEBEN UNBEANTWORTET‘
Der Rechtsanwalt Rachiotis stellte zudem fest, dass er sich über das türkische Konsulat in Griechenland mehrmals ans Justizministerium der Türkei gewandt hat, aber jegliche Anfragen auf Besuchstermine unbeantwortet blieben.
‚UNGENAUE INFORMATIONEN‘
Rachiotis erklärte, dass der Fall erst 2008, nach harter Arbeit und vielen Bemühungen, sowie dutzenden von verschiedenen Problemen und Schwierigkeiten eröffnet werden konnte. Genaue Informationen über den Verlauf Öcalan’s Verschleppung in die Türkei zu erhalten, war dabei mitunter das Schwierigste, so der Rechtsanwalt. Er sagte weiter, dass die griechische Regierung wegen ihrer Mitverantwortung für die Verschleppung Öcalan’s verklagt wurde und dass die geforderte finanzielle Entschädigung nur ein symbolischer Akt sei. Rachiotis erwartet, dass der griechische Staat seine Rolle und Verantwortung in dem internationalen Komplott zumindest anerkennt, aber er wird darauf drängen, dass auch die finanzielle Entschädigung nicht unter den Tisch fällt.
‚DER KAMPF WIRD DIE ENTSCHEIDUNG FÄLLEN‘
Rechtsanwalt Yiannis Rachiotis stellte abschließend fest, dass die Freiheit des Vorsitzenden Abdullah Öcalan und der Kampf der Völker Kurdistans letztendlich die Entscheidung des Prozesses in Griechenland bestimmen wird. Er beende das Gespräch mit den Worten: „Der Kampf der Völker wird die Freiheit Öcalan’s schaffen“.
ANF, 22.02.2016, ISKU