Başur/Südkurdistan – In der Nacht zum 5. April hat die türkische Armee erneut Qandil bombardiert. Der Angriff der Luftwaffe richtete sich gegen zwei Dörfer, Bukriska und Komuta. Bei dem Angriff gegen 21.10 Uhr wurden u.a. auch zwei Häuser zerstört. Bextiyar Mehemmed Seyfedin lebt in einem dieser Häuser und wurde nur durch Zufall nicht getötet. Er war zum Zeitpunkt des Angriffs bei Verwandten in einem Nachbardorf. Bextiyar Mehemmed Seyfedin macht vor allem die Kurdische Regionalregierung für den Angriff verantwortlich. „Der türkischen Armee sollte es nicht so leicht möglich sein, Dörfer und Felder in Kurdistan zu bombardieren. Die (Kurdische Regional)Regierung sollte ihre Zusammenarbeit mit Erdoğan und der AKP aufkündigen. So wie es jetzt ist, sind sie mittverantwortlich und Schaden dem Land und seinen Menschen“, so Seyfedin
Heci Mehemmed ist Nomade und betreibt Viehwirtschaft auf den Almwiesen in der Nähe des Dorfes Komuta. Er erklärt, dass er, als das Dorf angegriffen wurde, mit seiner Familie und dem Vieh ganz in der Nähe war. „Als sie das Dorf Komuta bombardierten glaubten wir, sie würden uns bombardieren. Unsere Kinder rannten zu uns und weinten. Wir wussten nicht was wir tun sollten. Splitter flogen um uns und über unsere Köpfe hinweg. Es war reines Glück das uns nichts passierte“, so Mehemmed.
ANF, 05.04.2016, ISKU