Essa Moosa: Die Isolation Öcalans ist schlimmer als die von Mandela

Konferenz in Silêmanî

Konferenz in Silêmanî | Foto: ANF

SILÊMANÎ – Im südkurdischen Silêmanî (Sulaimaniyya) wurde heute eine dreitägige Konferenz unter dem Titel „Freiheit und Stabilität im Mittleren Osten durch die Ideen Abdullah Öcalans“ eröffnet. An der Konferenz nehmen unter anderem Mandela’s Rechtsanwalt Essa Mossa, Öcalan’s Anwalt Ibrahi Bilmez, die Repräsentantin der Jineologie Akademie Rojavas Zozan Sima, so wie viele weitere Redner*innen teil.

Die Konferenz begann mit einem Vortrag unter dem Titel „Hintergründe zum internationalen Komplott gegen Abdullah Öcalan“. Darauf folgte ein Panel zur „Isolation gegen Öcalan und das İmralı System”, moderiert durch Aysel Tuğluk.

Tuğluk: İmralı System muss abgeschafft werden

Aysel Tuğluk, die ebenfalls Anwältin für Abdullah Öcalan ist, erklärte, dass İmralı ein Ort ist an dem eine ganz bestimmt Praxis statt findet, die ein System der Folter beinhaltet. Dieses System widerspricht jeglichem nationalen, wie internationalem Recht und wir erst seit der Entführung Öcalan’s auf die Gefängnisinsel angewandt.

Tuğluk betonte, dass nunmehr seit über einem Jahr weder ein Besuch, noch irgendein anderer Kontakt mit Öcalan statt finden kann und es weiterhin keine Informationen über seinen Gesundheitszustand gibt. Sie erklärte, dass es nicht einfach Öcalan ist der in Isolation gehalten wird, sondern der Wille des kurdischen Volkes. „Das İmralı System muss abgeschafft werden.“, so Tuğluk, die am Ende noch einmal betonte, dass die Forderung der Freiheit Öcalans eine gewissenhafte und moralische Pflicht ist.

Darauf sprach Rezan Sarıca von der Kanzlei Asrın und sprach über das İmralı System, dabei stellte er heraus, dass Abdullah Öcalan immer wieder „größte Anstrengungen“ unternommen hat, um eine demokratische Lösung zu finden, in einer Situation ständig steigenden Drucks, der totalen Isolation im Gefängnis, der Einzelhaft, der willkürlichen Praxis, physischer Angriffe, Drohungen und psychologischem Drucks.

Sarıca bemerkte, dass die Rechtsanwält*innen Öcalans sämtliche Anstrengungen auf sich genommen haben, um Öcalan in den letzten fünf Jahren besuchen zu dürfen, aber dass sie einem immer größer werdenden Hindernis gegenüberstehen, da sich die Isolation Öcalan’s nun auf die kurdischen Städte ausstreckt. Er fügte hinzu, dass sie nun „verschiedenen Methoden der Putschdynamik“ gegenüberstehen.

Sarıca warnte davor, dass es keine Rückkehr zu einem demokratischen Lösungsprozess geben wird, wenn die zichfachen Angriffe des Staates weiter geführt werden und mit einem all umfassenden Widerstand beantwortet werden müssen.

Moosa: Die Isolation Öcalans ist schlimmer als die von Mandela

Danach sprach der Rechtsanwalt Nelson Mandelas, aktives Mitglied der internationalen Friedens- und Versöhnungsinitiative Essa Mossa.

Moosa betonte die Ähnlichkeiten zwischen dem Kampf von Nelson Mandela und Abdullah Öcalan und bemerkte, dass die Isolation Öcalan’s noch weitaus schlimmer ist, als die, die Nelson Mandel auferlegt wurde, da dieser zumindest weitere politische Gefangene um sich hatte. Er stellte fest, dass die Isolation auf İmralı gegen jegliches internationales Recht verstoße.

Mossa sprach auch über sein erstes Treffen mit Öcalan, als sie über den kurdischen Freiheitskampf redeten, kurz bevor Öcalan in die Gefangenschaft verschleppt wurde.

ANF, 19.07.2016, ISKU

https://www.youtube.com/watch?v=eKHZjQ4Bs5A

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