Zwischen dem 20. und 27. März werden Êziden in einem 7-tägigen Marsch ihren Protest zeigen. Mit ihrem Marsch protestieren sie gegen die Angriffe von AKP und KDP auf den Şengal. Aufgerufen hat zu dem Protestmarsch der Exilrat von Şengal. Ihr Marsch wird am 20. März in Düsseldorf beginnen.
Nach dem Völkermord an den Êziden im August 2014 durch den sogenannten Islamischen Staat IS sind die Êziden aktuell erneut Angriffen ausgesetzt. Am 3. März dieses Jahres kamen der Demokratischen Partei Kurdistans KDP nahestehende bewaffneten Banden und Unterstützung bei der AKP finden nach Xanesor, der drittgrößten Stadt des Şengal. Die bewaffneten Gruppen griffen die Region Şengal an. Mehrere Menschen wurden bei dem Angriff ermordet. Anschließend setzten die Angreifer sich bei Xanesor fest. Dabei sollen auch Waffen und weiteres Material, die Deutschland der KDP für den Kampf gegen den IS geliefert hat, gegen die Êziden zum Einsatz gekommen sein. So fordern die Êziden mit ihrem Marsch nach Brüssel eine Untersuchung der Vorwürfe, eine Kontrolle über den zweckgebundenen Einsatz der Waffen, die der KDP für den Kampf gegen den IS geliefert wurden und dass diese nicht gegen die Êziden eingesetzt werden. Darüber hinaus fordern sie, dass auf die KDP eingewirkt wird, dass diese einen Abzug der bewaffneten Banden bewirken. Ebenso wird die Entsendung einer unabhängigen internationalen Delegation zur Lösung des Konflikts, sowie internationalen Schutz ihrer Religion und Kultur gefordert.
In ihrer Erklärung weisen sie auf die Gefahr für alle Êziden, Asuri, Suryani, Kakai, Türkmenen, Şia, Şebek und Araber der gesamten Provinz Ninova hin und fordern die Anerkennung der Autonomie für die ganze Provinz und einen Status für den Şengal, so wie die Anerkennung von YBŞ und YJŞ als Selbstverteidigungskräfte der Êziden des Şengal, weil ein weiterer Völkermord an den Êziden nicht wirklich aus zu schließen sei.
Der Marsch beginnt am 20. März 2017 um 10 Uhr in Düsseldorf am Platz des Landtags 1 vor dem Gebäude des Rathauses. Am 27. März wird der Marsch in Brüssel enden. Mit Abschluss des Marsches wird es eine Kundgebung in Brüssel geben.
ANF, 19. 03.2017, ISKU