Das PKK-Verbot und die Kleiderordnung

Das PKK-Verbot und die KleiderordnungDeutschland – Seri G. ist eine 75-jährige Kurdin. Sie lebt seit 23 Jahren in Bremen und lässt keine Demonstration für die Rechte ihres Volkes aus. Überall ist sie dabei. Und immer, trotz ihres hohen Alters, vorne weg. Und sie ist ihrer Kultur treu. Sie trägt die traditionelle Bekleidung der kurdischen Frau. Ihr Kleid leuchtet weithin. Sie ist deshalb bekannt und wird liebevoll von allen Xaltika Sorê, die rote Tante genannt. Auch am 12. November 2016 auf einer Demonstration in Köln gegen das Regime Erdoğans war sie dabei und wie immer mit ihrem Kleid bekleidet. Doch diesmal nahm die Polizei Anstoß daran und beschuldigte sie, sie trüge verbotene Symbole. Xaltika Sorê berichtet rückblickend, die Polizei habe ihr regelrecht das Kleid vom Leib gerissen, sie habe in Unterwäsche dagestanden. Das war völlig überzogen, denn das Kleid hatte lediglich die Farben rot, gelb, grün. Mit Sicherheitsnadeln waren Sticker mit verschiedenen Symbolen daran befestigt. Kein Grund gleich das ganze Kleid zu zerreißen. Statt einer Entschuldigung, die sie erwartet habe, verurteilte das örtliche Gericht in Köln sie gestern zu einer Geldstrafe von 300 Euro. Seri G. kündigte an, sie werde Widerspruch gegen das Urteil einlegen. Doch so lange das PKK-Verbot andauert, werden deren absurde Folgen wohl auch nicht enden.

ANF, 13.06.2017, ISKU

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