„Verteidigt die Revolution in Rojava“

KOBANÊ – Der italienische Internationalist Tirej Gabar kam vor sechs Monaten nach Rojava und schloss sich den Reihen der YPG an. Er erklärte, dass ihn die Kämpfe um Kobanê und Şengal sehr bewegten, auch der Kampf gegen den IS und desen Massaker im Mittleren Osten und der ganzen Welt waren Gründe für seine Entscheidung.

Tirej Gabar ist nach Rojava gekommen, um zur Lösung beizutragen, so gering es auch sei. Zur Lösung des kurdischen Problems, dass die Großmächte vor einem Jahrhundert durch die künstliche Teilung produzierten. Er ist froh nun teil des revolutionären Kampfes in Rojava zu sein.

Er erzählte das er vorher nur wenig über die kurdische Bevölkerung und Kurdistan wusste, aber seitdem er in Rojava ist, lernt er schnell. Gabar fügte hinzu, dass ihm das Leben in Rojava ermöglicht, sich genauer und tiefer mit der Philosophie Abdullah Öcalans auseinanderzusetzen.

Er drückte aus, dass er sehr beeindruckt ist von dem freien Leben, der Philosophie und des Models des Demokratischen Konföderalismus auf den Grundlagen der Ideen von Öcalan für die Menschen der Welt und speziell für alle Frauen.

IN ROJAVA HABE ICH DIE AUSWIRKUNGEN UND ZERSTÖRUNGEN DES KRIEGES GESEHEN UND ICH SAH DEN WIDERSTAND

In seiner Ausführung stellte Gabar heraus, dass er ganz andere Ansichten von Rojava hatte, bevor er dort ankam. Er sah die Auswirkungen und Zerstörungen des Krieges, aber er sah gleichzeitig den Widerstand, zu dem auch er kam und sich dem Kampf anschloss.

Was ihn mitunter dabei am meisten beeindruckte, waren die Kämpfer*innen der YPG/YPJ, die einzig mit ihren alten Kalashnikows und ihrer Kraft Widerstand leisten.

Tirej Gabar verurteilt das scharfe Embargo der türkischen Regierung und Barzanis KDP gegen Rojava und erklärte: „Die Unterstützung eines Embargos des türkischen Staates ist nicht nachvollziehbar. Wenn er sich selbst einen kurdischen Führer schimpft und seine Partei eine kurdische Partei sein will, dann ist die Politik Barzanis und der KDP, gerade in Hinsicht auf das Embargo, einzig als Verrat zu verstehen“.

Gabar fügte an, dass Barzani und seine KDP bereits gegen das kurdische Volk gehandelt haben, als sie die Êzîd*innen schutzlos dem IS im Shengal-Gebirge überließen. Nur durch das Eingreifen der Kämpfer*innen der YPG, YPJ, HPG und YJA-Star konnten tausende Êzîd*innen vor dem totalen Völkermord gerettet werden.

Dies bestätigte sich auch, als er ein Flüchtlingslager in der nordkurdischen Stadt Êlih (türk. Batman) besuchte und die dortigen Êzîd*innen von ihren Erlebnissen berichteten. Gabar sagte dazu, dass die kurdische Freiheitsbewegung zur genüge bewiesen hat, dass sie eine Bewegung der Menschlichkeit ist, ob in Shengal, Mexmur, Kirkuk oder sonst wo.

Er fügte außerdem hinzu, dass in Jarablus, Azaz, Al-Rai, Sheikh Maqsoud und Aleppo Einheiten agieren, die dem ENKS, dem Kurdischen Nationalrat in Syrien (Encûmena Niştimanî ya Kurdî li Sûriyeyê) zugerechnet werden, dieser wiederrum führt enge Beziehungen zu Barzani und der KDP und alle arbeiten im Interesse des türkischen Staates. Sowohl Barzanis KDP, als auch deren Kontakte und Partner in Rojava dienen dem türkischen Staat und dessen Politik der Entkurdifizierung.

DIE SICHT DER WELT AUF DIE KURD*INNEN ÄNDERTE SICH MIT DER REVOLUTION IN ROJAVA

„Die USA und die EU-Staaten greifen die kurdische Freiheitsbewegung seit Jahren an, aber mit der Revolution von Rojava hat sich auch die Sicht der Welt auf die Kurd*innen geändert.“, so Gabar.

Er sagte, dass der türkische Staat sämtliche Meinungen beeinflusst, ob politisch oder militärisch, um der kurdischen Freiheitsbewegung in den Augen der Menschen und auf internationaler Bühne zu schaden. Gleichzeitig unterstützt der türkische Staat aktiv und passiv den IS, Al Nusra, Ahrar Al Sham, die Sultan Murat Brigade und weiterer solcher Gruppen und macht sich damit zum Unterstützter und Wegbereiter des Terrorismus.

„Der türkische Staat sollte wissen, dass das kurdische Volk seine Freiheit schützen wird, bis zum Ende. Und falls sie dafür kämpfen müssen, dann werden sie kämpfen. Das ist eines der natürlichsten Gesetze und gilt auch für die Kurd*innen“.

Der italienische Internationalist unterstrich, dass alle Menschen dazu angehalten sind ein freies Leben auf der Basis der Revolution von Rojava zu errichten, dass jedoch gleichzeitig auch die Gegner weiterhin ihre Pläne und angriffe gegen ein freies und selbstbestimmtes Leben fortsetzen werden. „Diese Revolution muss geschützt werden!“. Tirej Gabar fügte hinzu, dass der türkische Staat unumgänglich von seinen dreckigen Machenschaften und seiner anti-kurdischen Politik abtreten muss.

DER DEMOKRATISCHE KONFÖDERALISMUS IST EINE PERSPEKTIVE FÜR DEN GANZEN MITTLEREN OSTEN

Er beschreibt das Model des Demokratischen Konföderalismus auf den Grundlagen Abdullah Öcalans als ein Model, dass sämtliche nationalistischen und sektiererischen Probleme des Mittleren Ostens lösen kann und es somit ein Perspektive für den gesamten Mittleren Osten darstellt.

„Der Demokratische Konföderalismus ist die Lösung zur Demokratisierung des Mittleren Ostens, in dem sämtliche Völker und Glaubensgruppen, von Kurd*innen, Türk*innen, Araber*innen, über Suryoye bis hin zu den Armenier*innen gemeinsam auf der Basis von Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit leben können“. Er ruft alle Menschen auf, sich dem Kampf für den Demokratischen Konföderalismus anzuschließen.

Angesichts der neuesten gemeinsamen Angriffe des IS und des türkischen Staates im Norden Rojavas und der Operation zur Befreiung Manbijs, die sich später auch auf Shaddadi, Hesekê, Girê Spî und Ayn Îsa, Jarablus und Al-Rai richteten, erklärte Gabar, dass all diese Angriffe letztlich auf das nordsyrische, demokratisch-föderale System in Rojava abzielen.

Er betonte, dass die Einheiten der YPG und YPJ weiterhin gegen die von der Türkei unterstützen IS Gruppen, sowie allen anderen Feinde der Demokratie aggieren. „Ich bin stolz ein Kämpfer der YPG zu sein und diesen Kampf zur festigen der Revolution von Rojava näherzu bringen“.

DAS KURDISCHE VOLK STEHT UNTER SCHWEREN ANGRIFFEN

Zum Schluss erklärte Gabar, dass die Angriffe des türkischen Staates und die von ihm unterstützten Gruppen gegen Rojava und die dortige Bevölkerung zugenommen haben. All diese Angriffe zielen auf die Vernichtung der Errungenschaften der Revolution ab.

Er betonte, dass friedliche Aktionen in der aktuellen Lage nicht mehr helfen, es müssen radikale Schritte gegen diese grausamen Angriffe erfolgen.

Tirej Gabar sagte, dass der primäre, dieser radikalen Schritte der Beitritt zur YPG/YPJ und somit die Teilnahme an der Revolution und des revolutionären Kampfes sein muss.

ANF, 13. September 2016, ISKU

https://www.youtube.com/watch?v=mJ0lPXQhewk

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